Seminarleitende im Interview - Bruno Kaufmann

 
 

Für unsere neue Interviewreihe haben wir unsere Seminarleitenden folgende Fragen gestellt:

  1. Was war mir in meinem Leben schon immer wichtig? Wofür setze ich mich ein? Was will ich in die Welt bringen?

  2. Wie zeigt sich dies in meiner heutigen Arbeit? Wie wird das in meinem Seminar im Metaforum SommerCamp für die Teilnehmenden spürbar?

Bruno Kaufmann erzählt in seinem Interview, wie er über verschiedene berufliche, politische und private Engagements zum Brückenbauer zwischen grossartigen Ideen und der anspruchsvollen Realität geworden ist. Er zeigt auf, wie er in seinem Seminar „Mein Demokratiepass – zehn Schlüssel für einen partizipativen Alltag“ die Teilnehmenden darin unterstützt, für den eigenen Kontext Brückebau-Kompetenzen zu erweitern und Partizipation zu stärken.

Was war mir in meinem Leben schon immer wichtig? Wofür setze ich mich ein? Was will ich in die Welt bringen? 

Aufgewachsen in einer Schweizer Kleinstadt, faszinierte mich schon sehr früh das Zusammenspiel des Einzelnen mit dem Ganzen. Dabei zeigte sich mir die Gemeinschaft schon als Kind in verschiedensten Formen, begonnen bei der eigenen Familie, über die Schule, die Gemeinde, den Kanton, soziale Bewegungen, den Staat sowie transnationale Zusammenhänge. Zentral waren und sind für mich die Möglichkeiten, etwas zu verstehen, sich als Einzelner in die Gemeinschaft einzubringen – und schliesslich Formen der demokratischen Entscheidungsfindung.

Als junger Bürger, Journalist, Politikwissenschafter, Partner und Vater begann ich, mich breitgefächert zu informieren, zu verstehen, einzubringen, zu vermitteln und vor allem – als Mensch zu engagieren. Dabei wurde mir klar, dass es letztlich nicht nur von meinem eigenen Engagement abhängt, weiterzukommen, sondern von den Rechten, Möglichkeiten und der Kompetenz aller, dies gemeinsam mit mir zu tun – in der Familie, am Arbeitsplatz, im Freundeskreis, dem Verein und politischen Gemeinschaften auf allen Ebenen.

Kleinere und grössere Sternstunden dieser Arbeit erlebte ich immer wieder: etwa während den 1980-er Jahren bei der Mitbegründung einer lokalen Partei und später der Rolle als Koordinator einer nationalen Abstimmung zur Schweizer Armee; in den 1990-er Jahren in erster Linie als Journalist und Auslandkorrespondent sowie Mitbegründer der europäischen Demokratiebewegung «eurotopia»; nach der Jahrtausendwende beim Aufbau von Demokratieredaktionen in verschiedenen europäischen Ländern und der Mitbegründung der Weltkonferenz des Volksrechtes – und im Wirken als Mitglied einer Stadtexekutive in Schweden.

Wie zeigt sich dies in meiner heutigen Arbeit? Wie wird das in meinem Seminar im Metaforum SommerCamp für die Teilnehmenden spürbar? 

Demokratie ist und bleibt etwas Unvollendetes, deren tolle Ideale es wert sind, anzustreben und daran weiterzuarbeiten. Ich sehe mich heute in allen meinen Tätigkeiten in erster Linie als jemand der gelernt hat, Brücken zu bauen zwischen grossartigen Ideen und schwierigen Wirklichkeiten – und jetzt bereit ist, die Brückenbauer-Kompetenz weiterzuvermitteln, in Form von konkreten Schritten und Methoden wie etwa den Schlüsseln zur “modernen Demokratie”, “verantwortliche Bürger:in” und “Partizipation konkret”.

Im Mittelpunkt des Seminars werden die Kompetenzen, die Verständnisse und die Ausrüstungen für die stärkere Umsetzung demokratischer Ideale in unterschiedlichen Kontexten stehen – und darin münden, dass jede:r Teilnehmende in Form eines eigenen “Demokratiepasses” künftig dazu beitragen kann, selbst zur partizipativen Brückenbauer:in zu werden.

Weitere Interviews findest gibt es in unserem Journal.