Poetisch denken


Philosophieren als Sorge um sich im Dienst der Sorge mit den und für die Anderen.

Grammatik ist Alltag in permanenter Verwendung. Dichterische Verwendungen von Sprache stellen eigen-artige Prüfungsangebote für und neue Formen der Gewissheit zur Verfügung. Poetisch denken ist nützlich, wenn wir allmählich anderes alltäglich werden lassen wollen.

Ludwig Wittgensteins Motto: "Was ist dein Ziel, in der Philosophie? Der Fliege den Ausweg aus dem Fliegenglas zeigen." gilt der Verwendung sprachlicher Formen, in denen wir uns einrichten und einengen – z.B. verdinglichende Redeweisen über Gefühle. Das bietet eine Spur, wie sich poetisches Denken für Beratung und (Selbst)supervision gut eignet.

Die Kunst poetischen Denkens besteht darin, Sprache in dichterischen Mustern zu nutzen, damit wir Umstände unseres Lebens neu befragen, neu ordnen können – und dann vielleicht Neues tun. Haiku, Aphorismus, Sonett, Schreiben und Denken in der 3. Person und „Weisheitsgeschichten“ lassen neu Notiz nehmen davon, was sich neu denken, sagen und schließlich tun ließe. Gute praktische Erfahrungen in Beratung und Coaching bestätigen die Leitidee: Strenge Form befördert Kreativität enorm.

Poetisches Denken, als systemische Methode betrachtet, bewegt sich im Medium Sprache und nutzt es systematisch neu. Konzept und Praxis poetischer Formen und poetischen Denkens werden vorgestellt und ausführlich in verschiedenen Formen ausprobiert.

Grammatik ist Alltag in permanenter Verwendung. Dichterische Verwendungen von Sprache stellen eigen-artige Formen der Gewissheit zur Verfügung. Poetisch denken ist nützlich, wenn wir allmählich anderes alltäglich werden lassen wollen.

Datum:

03.08. - 07.08.2026

Investition:

   1.475 Euro


Matthias Ohler, M.A,

Geschäftsführer, Berater und Coach. Studium der Philosophie, Linguistik, Literaturwissen-schaft, Geschichte und Theologie. Ausbildung in systemischer Beratung und Therapie.


Seminarziele

  • Sensibilität für Potenzial sprachlicher Formen und Strukturen in Reflexion, Gewissheitsformung und Alltagspraxis bzw. deren Entwicklung – auch für problematische Ausformungen und wie man diese erkennt.

  • Einführung in philosophische Praxis als Beratungs- und Supervisionsformat

  • Bedeutung „strenger“ Form für Kreativität.


Inhalte & Methoden

  • Einführung in Philosophie(ren) als Praxis

  • Philosophieren als Sorge um sich im Dienst der Sorge mit den und für die Anderen

  • Eigene Erfahrungen mit ausgewählten Formen Poetischen Denkens: Haiku, Dritte Person, Aphiorismen (auch Aphorismen-Café als Gruppenformat), Sonett, Weisheitsgeschichten

  • Ausblicke für praktische Anwendung in Beratung, Coaching, Supervision, Führung


Vorbereitungen

Bitte Schreibutensilien mitbringen. Gut wären, auch wenn man gerne am Laptop schreiben mag, auch Materialien für handschriftliches Tun.


Zielgruppe & Voraussetzungen

Beratende, Coachs, Supervidierende, an Selbsterfahrung Interessierte


Zertifizierung

Alle Teilnehmenden erhalten ein Metaforum Teilnahmezertifikat.


Literaturempfehlung & weiterführende Links

  • Ludwig Wittgenstein: Philosophische Untersuchungen

  • Richard Rorty: Kontingenz, Ironie und Solidarität

  • Fritz B. Simon: Formen (reloaded)

  • Hannah Arendt: Über das Böse

  • Wolfgang Fleischer: Wortbildung der deutschen Gegenwartssprache

  • George Lakoff/Mark Johnson: Leben in Metaphern

  • Martin Walser: Meßmers Gedanken

  • Michel Foucault: Die Regierung des Selbst und der anderen

  • Matthias Ohler: Victor Klein oder Erste Hochrechnungen