Seminarleitende im Interview - Alexander Vesely und Birgit Mogler

 
 

Für unsere Interviewreihe im Rahmen des Metaforum SommerCamp 2025 haben wir unsere Seminarleitenden folgende Fragen gestellt:

  • Wofür begeisterst Du/Ihr Dich/Euch? Woran können die Teilnehmenden Deiner/Eurer Seminare dies merken?

  • Erzähl uns etwas über Dich, das bisher nicht in Deiner/Eurer Seminarleitendenbeschreibung nachzulesen ist.

Birgit Mogler und Alexander Vesely lassen einen in ihren Antworten spüren, wie sie förmlich be-GEIST-ert sind von den Lehren und Gedanken von Viktor E. Frankl. Das machen sie exemplarisch an den Begriffen Freiheit des Individuums und Verantwortung in Verbindung mit Resilienz deutlich und geben den Teilnehmenden an ihrem Seminar «Einführung in die Logotherapie nach Viktor E. Frankl» einen Eindruck davon, welche Tiefe an Erkenntnissen sie dort erwartet.

Wofür begeistert Ihr Euch? Woran können die Teilnehmenden Eures Seminars dies merken?

Birgit Mogler: Mich fasziniert die gesamte Logotherapie von Viktor Frankl – und besonders auch das folgende Zitat von Viktor Frankl:
„Der Mensch ist das Wesen, das immer entscheidet. Und was entscheidet es? Was es im nächsten Augenblick sein wird."
Wenn wir dieses Zitat im Seminar besprechen, kann kaum noch jemand meine Begeisterung darüber übersehen: Denn dieses Zitat bringt in einem einzigen Satz die Essenz der menschlichen Freiheit auf den Punkt. Es zeigt, dass wir, unabhängig von den äußeren Umständen, immer die Freiheit haben, eine Entscheidung zu treffen. In jedem Moment können wir wählen, wie wir auf eine Situation reagieren. Ganz im Sinne von: Was bringe ich in die Welt hinein? Was ist gut für alle Beteiligten? Und damit auch: Wer will ich sein?
Das begeistert mich, weil es Hoffnung gibt und neue Perspektiven eröffnet. Weil es bewusst macht, dass wir nicht unseren Gefühlen oder äußeren Bedingungen ausgeliefert sind, sondern aktiv gestalten können, wer wir sind und werden. Genau in solchen Momenten wird in den Seminaren spürbar: Die Freiheit zur Entscheidung ist keine abstrakte Idee, sondern gelebte Realität. Dieses Wissen sollten wir unbedingt allen Menschen zugänglich machen.

Alexander Vesely: Da kann ich nahtlos anschließen mit folgendem Zitat von ihm. Er hat in seinen Vorträgen oft gesagt:
„Ich würde Ihnen empfehlen, dass Sie Ihre Freiheitsstatue an der Ostküste durch eine Verantwortungsstatue an der Westküste ergänzen!“
Wenn ich in meinen Seminaren gefragt werde, was mich von meinem Großvater sehr geprägt hat, dann ist es das Thema Resilienz, das heute oft diskutiert wird und das mein Großvater schlicht ‚Leidensfähigkeit‘ nannte. Als Familienmitglied durfte ich hautnah erleben, wie Viktor Frankl seine eigenen Ideen tagtäglich angewendet und gelebt hat. Diese authentische Haltung prägt mich bis heute und zeigt mir immer wieder, wie kraftvoll und lebensnah seine Ideen zur Resilienz wirklich sind – genau das möchte ich auch in meinen Seminaren vermitteln.

Erzählt uns etwas über Euch, das bisher nicht in Deiner Seminarleitendenbeschreibung nachzulesen wäre.

Birgit Mogler: Ich liebe es, Bücher über die Logotherapie von Viktor Frankl und Elisabeth Lukas zu lesen. Immer wieder entdecke ich neue Gedanken, die mich inspirieren, und die ich in meinen Seminaren weitergeben kann. Und genau das liebe ich an der Logotherapie: Sie ist nicht nur für Therapeutinnen und Therapeuten relevant, sondern genauso für Trainer:innen Coaches und alle, die sie in ihrem Alltag nutzen möchten. Sie eröffnet Perspektiven, die uns unterstützen, mit den Herausforderungen des Lebens gut umzugehen.

Alexander Vesely: Was viele vielleicht überraschen könnte: Ich bin begeisterter Science-Fiction-Leser. Mich fasziniert besonders, wie in diesem Genre Zukunftsszenarien entwickelt und Möglichkeiten erforscht werden, die uns Menschen förmlich anziehen. Das passt für mich perfekt zur Logotherapie, denn Viktor Frankl hat ja genau darauf hingewiesen, dass nicht unsere Vergangenheit entscheidend ist, sondern die Frage, welche Zukunftsmöglichkeiten uns anziehen und motivieren, sie auch zu verwirklichen. Diese Zukunftsorientierung lebe ich sowohl privat als auch in meiner therapeutischen Tätigkeit, indem ich Menschen darin bestärke, mutig nach vorne zu schauen und zu fragen, welche der möglichen ‚Zukünfte‘ wir durch unser eigenes Handeln wahr werden lassen wollen.

Weitere Interviews findest Du in unserem Journal.