Seminarleitende im Interview - Sebastian Mauritz

 
 

Für unsere neue Interviewreihe haben wir unsere Seminarleitenden folgende Fragen gestellt:

  1. Was war mir in meinem Leben schon immer wichtig? Wofür setze ich mich ein? Was will ich in die Welt bringen?

  2. Wie zeigt sich dies in meiner heutigen Arbeit? Wie wird das in meinem Seminar im Metaforum SommerCamp für die Teilnehmenden spürbar?

Sebastian Mauritz gibt in seinem Interview Einblick in sein Konzept der vier zentralen Faktoren, um in allen Lebenssituationen möglichst aus einem ressourcenreichen inneren Zustand handeln zu können. Dabei schlägt er die Brücke von Antonovskys Konzept der Salutogenese zu einem systemischen Verständnis des «Eingebunden seins bzw. eingebundenen Seins» und macht deutlich, dass Resilienz mit dem Menschen als Individuum und als soziales Wesen zu tun hat. So gibt er schon einen Vorgeschmack auf sein Seminar „Resilienz-Training“, in dem er mit den Teilnehmenden entlang dieser vier Faktoren Stärkendes erkundet.

Was war mir in meinem Leben schon immer wichtig? Wofür setze ich mich ein? Was will ich in die Welt bringen? 

Mein Lebensmotto lautet: „Was auch immer Du tust, tue es aus einem guten Zustand heraus.“ Dies begleitet mich schon mein Leben lang, weil ich immer wieder merke, welchen Unterschied es macht, wenn mein Zustand kontextbezogen gut ist. Gut meint hier für mich voller Ressourcen und mit gutem Kontakt zu meinen Kompetenzen und Fähigkeiten.

Genau dafür setze ich mich in meiner Arbeit ein. Mit vier Aspekten, die ich für zentral im Leben eines jeden Menschen halte. Verstehbarkeit, Handhabbarkeit, Sinnhaftigkeit und eingebunden sein, bzw. eingebundenes Sein.

Verstehbarkeit ist für mich der erste Schritt. Das Warum erschließt den Weg hin zu mehr Handlungsfähigkeit und Sicherheit. Es hat einen kurativen Aspekt, weil das, was man benennt und versteht, heilen kann und ein Zuhause hat.

Handhabbarkeit als zweiter Schritt beschreibt für mich all das, was im Umgang mit und der Bewältigung von Themen relevant ist. Die Phänomene des Lebens sind, was sie sind, der Umgang mit ihnen macht den Unterschied. Wenn etwas handhabbar ist, dann können Menschen selbstwirksamer sein und in aktiver Selbstbestimmung ihr Leben gestalten.

Sinnhaftigkeit ist der dritte Schritt und das Wozu im Sein. Egal, wie man es nennt – diese Stimme des Herzens zeigt sich in der Melodie der Seele. Folgen wir ihr, so können wir vieles, wenn nicht sogar alles überstehen – kraftvoll und orientiert am eigenen Wachstum.

Bleiben der Kontext und die Brücke zur Welt – das eingebunden sein, bzw. das eingebundene Sein. Nur in Beziehung werden wir zu dem, der wir sind. Das Ich zeigt sich im Du, und so beziehen wir uns auf andere in der Erkenntnis, dass sie im Innern Teil von uns sind und im Außen auch wieder nicht. So oder so sind diese Beziehungen wichtig, können gestaltet und gepflegt werde und damit dann gedeihen und zu einem besseren Miteinander beitragen.

Natürlich sind die ersten drei Schritte nicht von mir, sondern vom israelischen Medizinsoziologen Aaron Antonovsky, der diese in seinem Salutogenese-Konzept als Kohärenzfaktoren beschreibt. Aktueller denn je dienen sie mir und auch in meinen Seminaren als Leitschnur für ein gelungenes zusammen Leben.

Wie zeigt sich dies in meiner heutigen Arbeit? Wie wird das in meinem Seminar im Metaforum SommerCamp für die Teilnehmenden spürbar? 

Meine heutige Arbeit dreht sich ausschließlich um die Konzepte Resilienz und Prosilienz® - ein Konzept, das ich entwickelt habe, um heute die Ressourcen aufzubauen für die Krisen von morgen.

Ich liebe es, Menschen erblühen zu sehen, zu bemerken, wie sie ihre Potenziale entfalten, ihre Augen leuchten, und sie wieder mehr zu sich finden. Und das alles nicht trotz, sondern wegen der Krisen in ihren Leben. Oder wie es Lennard Cohen so schön sagt: “There is a crack in everything, that is how the light comes in.” Ich würde hierzu noch ergänzen, dass nicht nur das Licht durch die Brüche des Lebens in uns scheint, sondern auch unser Licht durch die Krisen und Wunden im Leben die Möglichkeit hat, nach außen zu scheinen.

Das werden wir im Seminar erkunden – die innere Stärke, die Faktoren des eigenen Erblühens und auch die Möglichkeiten, sich heute für die Krisen von morgen zu stärken. Denn: „Was immer Du tust, tue es aus einem guten Zustand heraus!“

Weitere Interviews findest gibt es in unserem Journal.